Hilfestellungsguide bei Depressionen

geschrieben von Jabez Baana für den Eigengebrauch - dankenswerterweise veröffentlicht durch Joram Ulmke

Hilfe bekommen

Selbsthilfegruppe

Nakos

Online-Unterstützung

von der Krankenkasse übernommene Apps
moodgym
jede Krankenkasse hat zum Teil ihr eigenes (weiteres) Tool, frag dort mal nach

Psychotherapie

116117

Psychiater

TK Arztsuche

Krisenplan

bei lebensmüden Gedanken

Schlafen gehen, morgen wird es besser.

lokale Freunde / Bekannte

Freunde per Telefon oder Ärzte

Telefonseelsorge

0800 1110111

Notruf oder lokales Krankenhaus

112

Persönlicher Krisenplan

Tägliche Hilfestellungen

Tagesplanung positiver Aktivitäten

Suche Dir positive Aktivitäten, die eher wenig Aufwand benötigen, jedoch viel zum Wohlgefühl beitragen:

  • Entspannungsmomente
  • kleine Freuden
  • regelmäßiger Genuss
  • genieße schöne Momente

Was mag ich? Was macht mir Spaß?

Beispiele:

  • Innehalten am Fenster
  • Essen genießen
  • Tee trinken
  • draußen Spazieren gehen
  • "Fuck you, world!" sagen
  • Significant other sehen
  • Webseiten schreiben
  • mit Freunden bzw. Familie treffen oder telefonieren

Was hindert Dich daran, diese umzusetzen?

Wochenplan

Tagesskala

ohne Antidepressiva
  1. denkt ans Arbeiten gehen, macht viel (selbstständig), ist häufig glücklich
  2. soziale Isolierung, versucht Tag rumzubringen, bad mood

Sarische Skala: 10 - perfekt - bis 1 für sehr schlecht, bzw. 0 für rufe 112.

Negative Gedanken stoppen

Intrusion - intrusive thought
  • Sudoku spielen
  • Rummikub spielen
  • malen / skizzieren
  • Musik hören
  • Zopfgummi am Handgelenk zupfen
  • 4,3,2,1 Übung (Sinne oder Farben durchgehen)

Es hat sich bewährt, bereits in guten Zeiten einen Notfallkoffer zusammenzustellen. Damit man diesen prophylaktisch immer bei sich haben kann, ist ein möglichst kleines Format wie Gürteltasche, Federmäppchen oder Ähnliches sinnvoll. Achtet bitte auch darauf, dass er leicht zu öffnen ist.

Der Notfallkoffer sollte zu Hause an einem festen Platz stehen und gut erreichbar sein.

Alternativ könnte man geeignete Gegenstände in Kleidung und Taschen tragen.

Mögliche Gegenstände
  • Chili
  • Vitamin- oder Brausetabletten, Shock-Kaugummi , Ahoi-Kinderbrause
  • Bonbons (süß, sauer, scharf, bitter)
  • Bürste (rau, weich)
  • verschiedene Steine (rau, glatt, stumpf, glitzernd)
  • Parfumpröbchen
  • Lippenstift mit unterschiedlichem Geschmack
  • Pro/Contra-Liste
  • Zettel mit persönlichem Spruch von einem lieben Menschen
  • Duftöl
  • kleines Stofftier
  • japanisches Heilpflanzenöl, Ammoniak
  • Handgelenk-Gummis
  • Kaugummis
  • Kieselsteine (die man sich z. B. beim Arztbesuch oder bei einer Prüfung in die Schuhe legen kann)
  • Erinnerungsfoto, -postkarte
  • Adresse und Telefonnummer von einem vertrauten Mensch
  • Mini-Igelball, Softball, Wutball
  • Knetgummi
  • Kiefernzapfen
  • Wäscheklammer
  • CD-Walkman/MP3-Player

Konkrete Skillsammlung (2002)

Sich ablenken durch:
Aktivitäten:
  • Puzzles
  • Computerspiele
  • Lesen
  • Ein Instrument spielen (Klavier, Schlagzeug, Gitarre,...)
  • Sport: Laufen, Skaten, Fahrrad fahren, Wandern, Schwimmen, Tanzen, Reiten, Volleyball, Aerobic, Walken, Krafttraining, Boxen
  • Flippern
  • Bügeln
  • In die Waschmaschine, in den mit Holz angefeuerten Ofen, in ein Aquarium, aus dem Fenster, in den Himmel schauen
  • Holz hacken
  • Auf eine Messe gehen
  • Mandala ausmalen
  • Lieblingsklamotten anziehen
  • Tagebuch schreiben
  • Etwas reparieren
  • In einen Vergnügungspark, in Kino, ins Theater gehen
  • Etwas schreiben: Briefe, Pro und Contra Liste, Einkaufszettel
  • Etwas planen (Ausflug: eine besondere Stunde, in der man sich Zeit für sich selbst nimmt)
  • Basteln
  • Malen (mit Pastellkreiden, Kreide, Dispersionsfarben,...)
  • Singen
  • Etwas auswendig lernen
  • Aufräumen
  • Putzen
  • Renovieren
  • Wäsche waschen
  • Kochen
  • Etwas dekorieren
  • Mit einem Haustier spielen
  • Pro und Contra
  • Eine beliebte Route auf dem Stadtplan einzeichnen und dann entlang dieser Route laufen, joggen, Rad fahren
Unterstützen:
  • Einen Freund besuchen
  • Einen Brief schreiben
  • Jemandem ein Geschenk machen, eine Blume etc. basteln, malen, kaufen
  • Beim Geschirr spülen helfen
  • Vokabeln abfragen
  • Mit einem Freund etwas spielen (z.B. Gesellschaftsspiele)
  • E-mails schreiben
  • Chatten
  • Beim Wäsche auf/abhängen, bügeln helfen
  • Den Tisch decken
  • Kleidungsstücke flicken
  • Socken stopfen
  • Zusammen Kuchen backen oder kochen
  • Jemandem zuhören
  • jemanden ermutigen
Vergleichen:
  • „Andere bemitleiden sich – ich tue etwas dagegen, dass es mir so schlecht geht!“
  • „Die haben die gleiche Chance wie ich, aber nutzen sie nicht!“ - Realitätsüberprüfung
Gefühle / Gefühle ersetzen:
  • Roman lesen
  • Sich von einem Freund durch Witze aufmuntern lassen
  • Tagebuch schreiben
  • Sich etwas Gutes tun (z.B. in einem Cafe’ etwas Warmes trinken, ein neues Tagebuch kaufen, ein warmes Bad nehmen, sich eine Blume schenken, sich zum Schlafen hinlegen, unter die Sonnenbank legen, sich massieren zu lassen,...)
  • Einen Kitschfilm oder Soap-Operas anschauen (GZSZ, Marienhof, Verbotene Liebe,..)
  • Papier zerknüllen / zerreißen
  • In den Wald gehen und laut schreien
  • Gedanken / Gefühle aufschreiben und bis zum nächsten Gespräch mit einem Freund oder bis zur nächsten Einzeltherapiestunde weglegen -> sich bis dahin ablenken
  • Leichtes lächeln - Gefühlsprotokoll
  • Emotionales Leiden loslassen
  • Dem Gefühl entgegengesetzt handeln
  • Beiseite schieben (nicht zu lange, da sonst der
  • Verdrängungsmechanismus wie bei  einem „Wasserball, den man unter Wasser halten will und der dann um so heftiger nach oben drückt“, wirkt!!!!!!!)
  • Den Augenblick verändern
  • Gedankenstop
  • Step by Step
Gedanken:

„Hirn Flick – Flacks“:

  • „Stadt-Land-Fluss“
  • In 7er – Schritten rückwärts zählen
  • „Um die Ecke gedacht“ (besonders schwierige Rätsel)
  • Tangram
  • Puzzles mit gleichen Teilen oder ohne Vorlage
  • IQ-Test
  • Text aus einer anderen Sprache übersetzten
  • Mathematikaufgaben
  • Perlen / Steinchenketten oder dicke Schnur verknoten und wieder auflösen
  • Büroklammern ineinander hängen und so schnell wie möglich wieder auseinander machen
  • Beliebige Punkte auf ein Blatt machen und versuchen, durch verbinden eine figur oder ähnliches zu zeichnen
  • Kreuzworträtsel selbst erstellen
  • Fadenspiele
  • Jonglieren
  • Im Internet etwas suchen (auch Rätsel)
  • Tagebuch schreiben
  • Mit Bauklötzchen etwa bauen (z.B. einen Problemturm, Jenga)
  • Einen Zauberwürfel lösen (gibt’s im Spielzeughandel)
  • Ein Bild auf dem Computer malen (Paintbrush) un dabei die Maus verkehrt herum halten
  • Einen Text mit der linken Hand abschreiben
Sich zurückholen durch Körperempfindungen
  • Gummiband, Haargummi
  • Eis
  • Eisgelkissen
  • Wurzelbürste
  • Laute Musik
  • Wechselduschen
  • Schreien
  • Mit nackten Füßen in einem Bach stehen
  • Massage
  • Massagegeräte (elektronisch oder mechanisch)
  • „Ahoi“ Kinderbrausebonbons/ -würfel
  • „Saure Zungen“ (Art „Süßigkeiten“)
  • Theraband
  • Übungen an der Wand: Sich mit dem Rücken anlehnen und die Knie im 90° Winkel aufstellen: Einen Tennisball hinter den Rücken klemmen und ihn hoch und runter rollen
  • „Knisterkuhschokolade von MILKA“ essen (langsam)
  • Barfuß laufen
  • Muskeln anspannen und loslassen
  • Krafttraining (eine Muskelgruppe besonders belasten, danach gut dehnen!!!)
  • Handtrainer für Gittaristen
  • Ammoniak
  • Münsterkäse („Harzer – Roller“ ) riechen
  • Chili Schoten essen
  • Japanisches Heilöl oder „Olbas“ riechen oder auf die Zunge tröpfeln
  • Meerrettich im Glas
  • Knoblauch roh essen
  • Sambal Oelek, „Fisherman’s Friend“ extra stark lutschen
  • „Airwaves“ oder andere Kaugummis
  • Eukalyptus-Erfrischungstücher riechen (aus der Apotheke)
  • Frischen Zitronensaft trinken
  • Sich von jemandem festhalten oder drücken lassen
  • Sich selbst umarmen
  • Etwas Schweres schleppen
  • In einem kalten See schwimmen (Baggersee, kaltes Schwimmbecken)
  • In die Sauna gehen
  • Scharfe Zahnpasta
  • Bademassagehandschuhe
  • Sich an die warme Heizung kuscheln
  • Sandsäckchen auf den Bauch legen
  • Jonglieren
  • Gummitwist
Sich beruhigen mit Hilfe der 5 Sinne
Sehen:
  • Kaleidoskop
  • Kunstpostkarten
  • Glasbriefbeschwerer mit bunten Motiven anschauen
  • In ein Museum gehen
  • Lavalampe
  • Aquarium
  • Fotografieren
  • Ins Feuer schauen
  • Dias anschauen
  • Angenehme Fotos von schönen Erlebnissen
  • Blumen
  • Wolken ziehen lassen
  • Besonders kräftige Farben anschauen
  • Bildbände
  • Zoo
  • Malen oder Zeichnen (auf großem Format, mit fließender Tusche auf feuchtem Papier, dicker Wachskreide, Dispersionsfarben,...)
  • Waschmaschine in Bewegung
  • Sterne zuordnen
  • Aufgenommenes Einzel auf Video
  • Leuchtendes Jojo
  • Schütteldose (Schneekugel,...)
Hören:
  • Vogelgezwitscher
  • Musik (Lieblingsmusik)
  • Meditationsmusik
  • Livekonzert
  • Selbst Musik machen
  • Wellenrauschen
  • Rauschmuscheln
  • Singen
  • Trommeln
  • Naturlaute hören
  • Regentropfen
  • Geräusche in der Wohnung / im Haus
  • Kassette mit einem Text von Therapeuten
  • Kassette mit aufgenommenem Einzel
  • Laute Musik auf Kopfhörern
  • Hörmemory (je 2 schwarze Filmdöschen mit etwas füllen, z.B. Sand, Büroklammern, Kies, Wasser, Mais, Nägeln,..., dann die Döschen
  • mischen und hören, welche zusammengehören oder sie nach
  • Lautstärke sortieren...)
  • Popcorn in einem Topf mit Deckel machen
Riechen:
  • Lieblingsparfum
  • Creme
  • Wie riecht es draußen früh morgens? Nach dem Regen?
  • Frisch gemähtes Gras, Heu, Stroh
  • Blumen
  • Essen
  • Früchte
  • Bett mit frisch bezogene Bettwäsche
  • Frische Kleidung anziehen
  • Kochen
  • Ätherische Öle in Duftlampe
  • Duftkerzen
  • Räucherstäbchen
  • Seife
  • Körpercreme
  • Gesichtscreme
  • Tigerbalsam
  • Knoblauchpizza
  • WC-Spray
  • Gesägtes Holzstück (riecht an der Sägefläche oft nach Baumharz)
  • Siehe auch „Körperempfindungen“
Schmecken:
  • Frische, kräftige Kräuter
  • Frisch gepresster Saft
  • Bonbons
  • Schokolade
  • Kaugummis
  • Kuchen
  • Tee (auch ganz schwach aufgebrüht)
  • Eissorten ausprobieren
  • Münsterkäse, „Harzer Roller“ oder Erdnussbutter essen
  • Selbstgemachtes Popcorn
  • Anis (eventuell mit etwas Zucker – ist bei den Indern beliebt) oder Kümmel pur essen
Fühlen:
  • Samt
  • Seide
  • Hund
  • Katze
  • Pferd
  • Flauschdecke
  • Weiche oder harte Bürste
  • Barfuß laufen
  • Sich abklopfen
  • Wärmflasche
  • Baden
  • Stofftier
  • Sandsäckchen (auch auf der Heizung erhitzt)
  • Igelball
  • Gummiball
  • Vogelfeder
  • Massage
  • Lieblingshose
  • Beim Geschirr spülen das Prickeln der platzenden Schaumbläschen spüren
  • Indianisches Drahtspiel oder kleine Drahtspiele zum Bewegen in der Hand
  • Lotusblüte
  • Koush-Ball (eine Art superweicher Igelball aus weichem Gummi)
  • In einem Geschäft Schuhe anprobieren
Den Augenblick verändern durch:
Phantasie:
  • Phantasiereise
  • „Sicherer Ort“
  • Reiseführer anschauen
  • (erinnerungs-) Fotos anschauen
  • Bildbände
  • Sich den Feind in einer „löchrigen Unterhose“ vorstellen
  • Erinnerungen an angenehme Erlebnisse
Sinngebung:
  • „Hätte ich das nicht getan, dann...“,
  • Im Nachhinein ist ein Sinn besser zu sehen; diesen merken und sich bei der nächsten schwierigen Situation wider ins Gedächtnis rufen
  • (eventuell aufschreiben, Tagebuch)
  • „Alles hat einen Sinn/Grund; auch wenn ich ihn im Moment nicht sehe.“
Gebet, Meditation:
  • Einfach mal unter Tags in eine Kirche setzen, eine Kerze anzünden, an Dinge denken, für die ich dankbar bin
  • Sich auf den Boden setzen, eine Kerze anzünden und versuchen, an nichts zu denken
  • Beten ums Aushalten-Können
Entspannung:
  • B. nach Jacobsen (Muskeln anspannen und wieder entspannen)
  • Schönes bad nehmen
  • Fußbad
  • Massage
  • Wärmflasche
  • Sauna
  • Pause machen
  • In eine Cafe gehen
  • Schlafen
  • Lesen
  • Lavalampe Urlaubmachen:
  • Eine Viertelstunde Auszeit nehmen und achtsam einen Tee trinken
  • Ein Stück Kuchen oder einen Joghurt auf der Zunge zergehen lassen
  • Sich kurz zum Schlafen hinlegen
  • Eine Zeitung oder ein Buch lesen
  • 10 Minuten lang ein Kreuzworträtsel machen
  • Eine Freundin anrufen
  • Ein kurzes Hörspiel im Radio anhören
  • Step by Step
  • Schritte in Richtung angenehmer Gefühle
  • Konzentration auf den Augenblick
  • Gedankenstop
  • Pro und Contra
  • Den Augenblick verändern
Längerfristige Stresstoleranzskills
  • Radikale Akzeptanz (im Augenblick kann ich nicht handeln, ich muss die Situation so gut wie möglich aushalten, bis ich eingreifen kann)
  • Innere Bereitschaft
  • Leichtes Lächeln (durch das Lächeln verändert sich mein Körperzustand – positive Reaktionen können einsetzten.  Ich lächle nur für mich, hat nichts mit anderen Menschen zu tun). Dabei den Kopf hochnehmen, gerade sitzen, tief durchatmen.
  • Ich kann mir auch vorstellen, dass z.B. mein Chef eine löchrige Unterhose an hat.
  • Ich kann auch ersuchen, die Welt mit liebevollen, positiven Gedanken zu sehen. z.B. statt „Was denkt der wohl  Schlechtes über mich?“ oder „Der will mir bestimmt was Böses“
    Denke: „Was könnte der andere gut an mir finden?“ oder „Die arme Frau schaut so genervt – bestimmt hatt sie einen stressigen Einkauf hinter sich...“).
  • Schritte in Richtung angenehmer Gefühle
  • Verwundbarkeit verringern (z.B. durch eine gute Tagesplanung mit Pausen, damit ich nicht in  Stress gerate und meine Spannung dadurch nicht noch ansteigt)
Notfallkoffer

siehe Boderline Plattform

Achtsamkeit

Hören

Sehen

Riechen 

Schmecken

Tasten

Atmen


Theraphie und Selbsthilfegruppen

Ratschläge

  • Akzeptiere und nimm Deine aktuelle Situation an, hinterfrage es nicht, sondern versuche es Schritt für Schritt zu verändern.
  • Wir müssen nicht alles ertragen. Sei egoistisch. [Grenze: Auf die Kosten von anderen darf es nicht gehen.]
  • Halte die Anforderungen niedrig und denke positiv.
  • Lass Zukunft, Zukunft sein.
  • Gute bzw. goldene Momente der letzten Woche revue passieren lassen, wir errinnern uns zu viel an die paar schlechten Sachen. => kognitive Verzehrung
  • Es hilft genau das zu machen, was unsere Symptome eigentlich nicht wollen. Rausgehen in die Natur und mit Menschen treffen.

Gefühle

  • Lehne Dich in Deine Emotionen, Dein Leid und Deine Trauer rein.
  • Depression ist kein Dauerzustand.
  • Man muss nicht jeden Tag die Welt retten, um eine Berechtigung in der Welt zu haben.
  • Bleibe offen, nehme nach innen und mit allen Sinnen (richen, schmecken, hören, fühlen, sehen) nach außen alles wahr und sei froh über den Wechsel Deiner Emotionen.
  • Die Angst vor der Angst ist viel zu weit gedacht.

Selbsthilfegruppe

  • Gebe keine Tipps, berichte von Deiner Erfahrung.

Typische Denkfehler

  1. Verallgemeinerungen
  2. nie, immer, alle, keine

  3. Positives ausschließen oder abwerten
  4. Das hätte ja jeder gekonnt. Das sagt sie nur aus Mitleid.

  5. Alles-oder-Nichts-Denken/Schwarz-Weiß-Denken
  6. Wenn ich etwas nicht perfekt mache, sollte ich es bleiben lassen. Wenn ich nicht total erfolgreich bin, bin ich ein Versager.

  7. Selbstbeschuldigung
  8. Es ist nur meine Schuld, dass es in unserer Ehe nicht mehr stimmt.

  9. Gedankenlesen
  10. Sie redet nichts, sie hat etwas gegen mich. Sicher dachte sie, ich sei uninteressant.

  11. Prophezeiungen
  12. Das wird sowieso schief gehen.

  13. Falsche Kausalität
  14. Das letzte Mal konnte ich es auch schon nicht, warum sollte es diesmal anders sein.

  15. Unrealistische Selbstverpflichtungen
  16. Ich sollte fröhlicher sein. Ich hätte die Arbeit besser schaffen können.

  17. Tunnelblick
  18. (Nur die negativen Aspekte werden wahrgenommen.)

  19. Unterschiedliche Maßstäbe
  20. Bei anderen ist es egal, aber ich sollte es können.

  21. Etikettierungen
  22. Ich bin ein Versager.

  23. Katastrophierungen auch Wahrsagen genannt
  24. Er ruft nicht an, jetzt ist alles vorbei.

  25. Aussagen mit "sollte" oder "müsste"

Gefühle

  • gelassen
  • freuen
  • gerührt
  • dankbar
  • freundlich
  • glücklich
  • liebevoll
  • fröhlich
  • stolz
  • sich sicher fühlen
  • hoffnungsvoll
  • sich geliebt fühlen
  • mutig
  • begeistert
  • erleichtert

  • überrascht
  • verdutzt
  • beunruhigt
  • erschrocken
  • erschüttert
  • bestürzt
  • verblüfft
  • neugierig
  • entsetzt
  • aufmerksam
  • verwundert
  • geschockt
  • fassungslos
  • erstaunt

  • wütend
  • frustriert
  • zornig
  • sauer
  • feindselig
  • genervt
  • verbittert
  • empört
  • ärgerlich
  • beleidigt
  • aufgebracht
  • abwehrend
  • trotzig
  • Hass
  • neidisch

  • traurig
  • entmutigt
  • enttäuscht
  • einsam
  • unglücklich
  • bedrückt
  • verletzt
  • verzweifelt
  • sich abgelehnt fühlen
  • Mitleid
  • niedergeschlagen
  • hoffnungslos
  • bedauern
  • sich unterlegen fühlen
  • erschöpft

  • ängstlich
  • beunruhigt
  • sich schämen
  • schlechtes Gewissen
  • misstrauisch
  • verlegen
  • Panik
  • unsicher
  • gehemmt
  • schüchtern
  • sich unter Druck fühlen
  • eifersüchtig
  • sich fürchten besorgt
  • überfordert

  • Zum Hals heraushängen
  • sich ekeln
  • sich grausen
  • widerwillig
  • sich langweilen
  • angewidert
  • verachtend
  • verwirrt
  • ablehnend
  • sich unwohl fühlen
  • Abscheu empfinden
  • erschaudern
  • sich abgestoßen fühlen
  • missfallen
  • widerstrebend

Wann darf ich Leute nicht mit meinem Problemen belasten?

  • unter Geburt (bis zur Geburt ist okay)
  • 1 Tag nach der Geburt
  • Hochzeittag (davor ist okay)
  • Beerdigung
  • erster Todestag
  • beim Sex (Ausnahme: Probleme wie Hausbrand)
  • während einer Prüfung
  • 2 bis 4 Stunden vor einer wichtigen Prüfung wie Staatsexmen (am Tag nach der Prüfung darf jeder fragen, ob es okay ist
  • Unfälle, Feuer löschen, etc.
  • Reanimation (Ausnahme: Patienteninfo)

Wenn diese Bedingungen nicht vorhanden sind, darf ich über meine Probleme reden.

Wenn ich mich nicht traue, über meine Probleme zu reden oder nicht weiß, ob es okay ist, über meine Probleme zu reden, frage ich die Person, ob ich ihr von meinen Problemen erzählen kann.

Für Begleiter eines depressiv erkrankten Menschen

  • Gemeinsam über Depressionen informieren
  • Häufig das positive Selbstbild unterstützen
  • Machen Sie sich bewusst: Depression ist eine Erkrankung.
  • Seien Sie einfach da.
  • Halten Sie das Gleichgewicht zwischen Fürsorge und Selbstfürsorge.
  • Üben Sie sich in Empathie.
  • Hören Sie zu.
  • Setzen Sie gesunde Grenzen.
  • Holen Sie sich Unterstützung.
  • Ermutigen Sie, ohne Druck auszuüben.
  • Angebote machen, ohne Druck auszuüben.
  • Stress vermeiden
  • Lernen Sie, auch die kleinen Schritte wertzuschätzen.
  • Auf Augenhöhe bleiben
  • Erwarten Sie nicht zu viel von sich.
  • Tagesablauf strukturieren.
  • Bewegung (und Sport) fördern
  • Sorgen Sie in guten Zeiten vor.
Quellen: Depression. Das Richtige tun von hutterer und Rummel-Kluge sowie Depression verstehen. Hilfe für Angehörige und Freunde von Selina Vogt

Über Depressionen

„Mich stört nicht mal, das manche Leute Depression mit dem sogenannten Scheiße-drauf-sein verwechseln. Wir können das trotzdem kurz klären: Scheiße-drauf-sein ist wie ein Tatort mit den Muppets, nicht das Gelbe vom Ei, geht aber vorbei. Depressionen hingegen sind wie alle drei Teile Herr der Ringe in Zeitplupe mit Jean-Claude Van Damme als Gandalf und Musik von Andrea Berg. Sie sehen den Unterschied.“

— Torsten Sträter

Symptome

geklaut vom TK Depressionscoach

Im Jahre 2011 wurde von mehreren Fachgesellschaften wie der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) eine Versorgungsleitlinie zum Thema Depression erarbeitet. Sie empfiehlt, zur Diagnose nach ICD-10 zwischen drei Haupt- und sieben Zusatzsymptomen zu unterscheiden.

Die Hauptsymptome sind:

  • Gedrückte, depressive Stimmung: Die Depression ist charakterisiert durch Stimmungseinengung oder bei einer schweren Depression (englisch major unipolar depression) das „Gefühl der Gefühllosigkeit“ bzw. das Gefühl anhaltender innerer Leere.
  • Interessensverlust und Freudlosigkeit: Verlust der Fähigkeit zu Freude oder Trauer; Verlust der affektiven Resonanz, das heißt, die Stimmung des Patienten ist durch Zuspruch nicht aufzuhellen
  • Antriebsmangel und erhöhte Ermüdbarkeit: Ein weiteres typisches Symptom ist die Antriebshemmung. Bei einer schweren depressiven Episode können Betroffene in ihrem Antrieb so stark gehemmt sein, dass sie auch einfachste Tätigkeiten wie Körperpflege, Einkaufen oder Abwaschen nicht mehr verrichten können.

Die Zusatzsymptome sind:

  • verminderte Konzentration und Aufmerksamkeit
  • vermindertes Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen (Insuffizienzgefühl)
  • Schuldgefühle und Gefühle von Minderwertigkeit
  • negative und pessimistische Zukunftsperspektiven (hoffnungslos): Charakteristisch sind übertriebene Sorge um die Zukunft, unter Umständen übertriebene Beunruhigung durch Bagatellstörungen im Bereich des eigenen Körpers (siehe Hypochondrie), das Gefühl der Hoffnungslosigkeit, der Hilflosigkeit oder tatsächliche Hilflosigkeit
  • Suizidgedanken oder -handlungen: Schwer Betroffene empfinden oft eine völlige Sinnlosigkeit ihres Lebens. Häufig führt dieser qualvolle Zustand zu latenter oder akuter Suizidalität.
  • Schlafstörungen
  • verminderter Appetit

Ferner kann zusätzlich noch ein somatisches Syndrom vorliegen:

  • Interessenverlust oder Verlust der Freude
  • mangelnde Fähigkeit, emotional auf die Umwelt zu reagieren
  • frühmorgendliches Erwachen: Der Schlaf ist gestört in Form von vorzeitigem Erwachen, mindestens zwei Stunden vor der gewohnten Zeit. Diese Schlafstörungen sind Ausdruck eines gestörten 24-Stunden-Rhythmus. Die Störung des chronobiologischen Rhythmus ist ebenfalls ein charakteristisches Symptom.
  • Morgentief: Häufig geht es dem Kranken vormittags besonders schlecht. Bei einer seltenen Krankheitsvariante verhält es sich umgekehrt: Es tritt ein sogenanntes „Abendtief“ auf, das heißt, die Symptome verstärken sich gegen Abend und das Einschlafen ist erschwert oder erst gegen Morgen möglich.
  • psychomotorische Hemmung oder Agitiertheit: Die Hemmung von Bewegung und Initiative geht häufig mit innerer Unruhe einher, die körperlich als ein Leidgefühl wahrgenommen wird und sehr quälend sein kann (stumme Exzitation, lautlose Panik).
  • deutliche Appetitlosigkeit,
  • Gewichtsabnahme, Gewichtszunahme,
  • auch kann sich das sexuelle Interesse vermindern oder erlöschen (Libidoverlust).

Depressive Erkrankungen gehen gelegentlich mit körperlichen Symptomen einher, sogenannten Vitalstörungen, Schmerzen in ganz unterschiedlichen Körperregionen, am typischsten mit einem quälenden Druckgefühl auf der Brust. Während einer depressiven Episode ist die Infektionsanfälligkeit erhöht. Beobachtet wird auch sozialer Rückzug, das Denken ist verlangsamt (Denkhemmung), sinnloses Gedankenkreisen (Grübelzwang), Störungen des Zeitempfindens. Häufig bestehen Reizbarkeit und Ängstlichkeit. Hinzukommen kann eine Überempfindlichkeit gegenüber Geräuschen.

Wie eine Übersichtsarbeit von 2019 hervorhebt, können zu den Beeinträchtigungen bei Depression zusätzlich zu affektiven Merkmalen auch kognitive Merkmale betroffen sein wie Kontrollvorgänge (Exekutivfunktionen), Lernen, Gedächtnis, Verarbeitungsgeschwindigkeit und Aufmerksamkeit. Der Fokus bei der Auseinandersetzung mit Depressionen liege jedoch in der Regel auf affektiven Merkmalen, obwohl insbesondere Aufmerksamkeitsstörungen sich sehr negativ auf das Funktionieren im Alltag auswirke. Im Gegensatz zu anderen Symptomen der Depression verbessere sich die Aufmerksamkeit bei den meisten Patienten durch aktuelle Behandlungsformen, insbesondere SSRIs, nicht. Medikamente, die hingegen auf Katecholamine abzielen (z. B. Dopamin, Noradrenalin), können einer verbesserten Aufmerksamkeitsspanne zugutekommen.

Schweregrad

Der Schweregrad wird nach ICD-10 gemäß der Anzahl der Symptome eingeteilt:
leichte Depression: zwei Hauptsymptome und zwei Zusatzsymptome
mittelschwere Depression: zwei Hauptsymptome und drei bis vier Zusatzsymptome
schwere Depression: drei Hauptsymptome und fünf oder mehr Zusatzsymptome

~ leichtere Einteilung ~
Leichte depressive Episode: Der Patient fühlt sich krank und sucht ärztliche Hilfe, kann aber trotz Leistungseinbußen seinen beruflichen und privaten Pflichten noch gerecht werden, sofern es sich um Routine handelt.
Mittelgradige depressive Episode: Berufliche oder häusliche Anforderungen können nicht mehr oder – bei Tagesschwankungen – nur noch zeitweilig bewältigt werden.
Schwere depressive Episode ohne psychotische Symptome: Der Patient bedarf ständiger Betreuung. Eine Klinik-Behandlung wird notwendig, wenn das nicht gewährleistet ist.
Schwere depressive Episode mit psychotischen Symptomen: Der Patient bedarf ständiger Betreuung. Eine Klinik-Behandlung wird notwendig, wenn das nicht gewährleistet ist. Verbunden mit Wahngedanken, z. B. absurden Schuldgefühlen, Krankheitsbefürchtungen, Verarmungswahn u. a.

Klassifikation nach ICD-10 für Affektive Störungen

  • F30 Manische Episode
    • F30.0 Hypomanie
    • F30.1 Manie ohne psychotische Symptome
    • F30.2 Manie mit psychotischen Symptomen
    • F30.8 Sonstige manische Episoden
    • F30.9 Manische Episode, nicht näher bezeichnet
  • F31 Bipolare affektive Störung
    • F31.0 Bipolare affektive Störung, gegenwärtig hypomanische Episode
    • F31.1 Bipolare affektive Störung, gegenwärtig manische Episode ohne psychotische Symptome
    • F31.2 Bipolare affektive Störung, gegenwärtig manische Episode mit psychotischen Symptomen
    • F31.3 Bipolare affektive Störung, gegenwärtig leichte oder mittelgradige depressive Episode
    • F31.4 Bipolare affektive Störung, gegenwärtig schwere depressive Episode ohne psychotische Symptome
    • F31.5 Bipolare affektive Psychose, gegenwärtig schwere depressive Episode mit psychotischen Symptomen
    • F31.6 Bipolare affektive Psychose, gegenwärtig gemischte Episode
    • F31.7 Bipolare affektive Psychose, gegenwärtig remittiert
    • F31.8 Sonstige bipolare affektive Störungen
    • F31.9 Bipolare affektive Störung, nicht näher bezeichnet
  • F32 Depressive Episode
    • F32.0 Leichte depressive Episode
    • F32.1 Mittelgradige depressive Episode
    • F32.2 Schwere depressive Episode ohne psychotische Symptome
    • F32.3 Schwere depressive Episode mit psychotischen Symptomen
    • F32.8 Sonstige depressive Episoden
    • F32.9 Depressive Episode, nicht näher bezeichnet
  • F33 Rezidivierende depressive Störung
    • F33.0 Rezidivierende depressive Störung, gegenwärtig leichte Episode
    • F33.1 Rezidivierende depressive Störung, gegenwärtig mittelgradige Episode
    • F33.2 Rezidivierende depressive Störung, gegenwärtig schwere Episode ohne psychotische Symptome
    • F33.3 Rezidivierende depressive Störung, gegenwärtig schwere Episode mit psychotischen Symptomen
    • F33.4 Rezidivierende depressive Störung, gegenwärtig remittiert
    • F33.8 Sonstige rezidivierende depressive Störungen
    • F33.9 Rezidivierende depressive Störung, nicht näher bezeichnet
  • F34 Anhaltende affektive Störungen
    • F34.0 Zyklothymia
    • F34.1 Dysthymia
    • F34.8 Sonstige anhaltende affektive Störungen
    • F34.9 Anhaltende affektive Störung, nicht näher bezeichnet
  • F38 Andere affektive Störungen
    • F38.0 Andere einzelne affektive Störungen
    • F38.1 Andere rezidivierende affektive Störungen, Rezidivierende
  • F39 Nicht näher bezeichnete affektive Störung

  • A - Ausgeschlossene Diagnose
  • G - Gesicherte Diagnose
  • V - Verdachtsdiagnose
  • Z - (symptomloser) Zustand nach der betreffenden Diagnose

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Krisenplan ^